Der SPD-Kreisvorstand fordert die kreisweite Einführung der Biotonne. Hausmüll, der ungetrennt abgelagert wird, verursacht bei der Deponierung durch unkontrollierbare chemische Prozesse erhebliche Umweltbelastungen. Aus diesem Grund darf Hausmüll ab dem kommenden Jahr nicht mehr unbehandelt deponiert werden. Davon ist auch der Landkreis Waldshut betroffen. Bisher haben die meisten Einwohner nur eine Mülltonne, in der Bio- und Restmüll ungetrennt gesammelt werden. Das Material kommt teils in die Verbrennung, teils wird es auf der Kreismülldeponie abgelagert.
In einem Versuchsgebiet des Landkreises haben die Einwohner zwei Tonnen, eine für den Bioabfall und eine für den Restmüll. Der Bioabfall wird in Singen kompostiert, der Restmüll geht in die Verbrennung oder Deponierung.
Um die gesetzliche Vorgabe zu erfüllen, schlägt die Kreisverwaltung, wie aus der Presse zu erfahren war, für alle Einwohner des Landkreises vor, den Hausmüll komplett verbrennen zu lassen. Für das Versuchsgebiet würde das die Abschaffung der Biotonne bedeuten.
Nach Auffassung des SPD-Kreisvorstandes ist das die falsche Antwort auf die gesetzliche Herausforderung. Falsch, weil ein solches Vorgehen dem Prinzip der Nachhaltigkeit widerspricht. Die biologischen Abfälle enthalten Energie, außerdem sind in ihnen die für das Pflanzenwachstum notwendigen Mineralien gebunden. In einer Müllverbrennungsanlage wird aus dem nassen Biomüll kaum Energie gewonnen, die Mineralien gehen dem Stoffkreislauf für immer verloren. Die SPD setzt dagegen auf eine Kreislaufwirtschaft, auf die energetische Verwertung durch Vergärung und die Rückführung der Nährstoffe durch Kompostierung.
Der Vorschlag der Verwaltung widerspricht auch den im Versuchsgebiet seit Jahren gemachten positiven Erfahrungen mit der Biotonne. Statt sie dort abzuschaffen, fordert die Kreis-SPD ihre kreisweite Einführung.
