Im Anschluss an eine Betriebsbesichtigung bei der Sedus Stoll AG in Dogern diskutierten die Mitglieder der JUSO AG Waldshut und der örtliche Landtagsabgeordnete Alfred Winkler mit dem Personalreferenten des Unternehmens, Herrn Michael Wiedemer. Die spannendste Frage für die SPD Politiker: Bereitet das heutige Schulsystem Jugendliche und junge Erwachsene hinreichend auf den beruflichen Alltag vor?
Die Anwesenden waren sich einig: Sedus ist in Sachen Ausbildung ein Vorbild in der Region. Das Unternehmen beschäftigt 32 Auszubildende in 12 Ausbildungsberufen. Neben Studierenden, die Bachelor Abschlüsse in den Fachgebieten "Arts", "Engeneering" und "Sience" ansteben, sind dies Auszubildende in technischen-, kaufmännischen- und IT Berufen.
"Ungelernte Kräfte werden heute nicht mehr angestellt" erläuterte der Personalreferent. Entsprechend ist es wichtig, dass wirklich alle Schulabgänger eine Ausbildung absolvieren können. Die Auszubildenden bei Sedus können alle nach Ausbildungsabschluss -mindestens für sechs Monate- übernommen werden. "Wir bilden vor allem für den eigenen Badarf und damit für die Zukunft unserer Firma aus" sagt Wiedemer.
Anders als in früheren Zeiten wird in der Produktion nicht mehr unterschieden zwischen denen, die Maschinen einrichten und denen, die dann die Produktion der Werkstücke übernehmen. Entsprechend gibt es keine "einfachen Jobs". Eigenverantwortung und Teamarbeit werden gross geschrieben. "Das verlangt nach ganz anderen Schlüsselqualifikationen" warf Winkler in die Diskussion ein und gab zu bedenken, dass besonders die Hauptschule nicht hinreichend auf diese Aufgaben vorbereite. Seine Überlegungen richten sich aber nicht gegen die Schüler, oder die engagierten Lehrerinnen und Lehrer dieser Schulform, sondern gegen die Strukturen des Schulsystems in Baden-Württemberg.
In der Abschlussrunde bedankten sich die Teilnehmer und zogen eine Bilanz der Erkenntnisse des Tages: Mit viel Engagement und allen möglichen Aktivitäten und Kontakten schafft es die Firma Sedus alljährlich, die geeigneten rund 10 Auszubildenden für ihr Unternehmen zu finden. Nicht alle Bewerber kommen gut vorbereitet - nicht durch ihre bisherige schulische Vorbildung und oft auch nicht durch persönliche Vorbereitung. Manche wissen und interessierten sich nicht einmal, was Sedus überhaupt produziert.
Die JUSOS appellieren darum an ihre Altersgenossen: Nehmt mit, was ihr an Bildung bekommen könnt, denn ohne ordentliche Bildung gibt es auch keine ordentliche Ausbildung. Und das wirkt sich ebenso lebenslang aus, wie der Umkehrschluss: Ordentliche Blidung führt zu ordentlicher Ausbildung und zu deutlich grösseren Chancen auf ein erfülltes Berufsleben. Wenn Ihr dann noch das Glück habt, bei einer Firma wie Sedus zu landen, seid ihr ganz weit vorne!
Die SPD im Kreis und in Baden-Würrtemberg wird sich jedenfalls weiter dafür einsetzen, dass die schulische Bildung besser auf die beruflichen Anforderungen vorbereitet. "Leider ist die Landesregierung auch auf dem Ohr ziemlich taub", konstatiert der Landtagsabgeordnete Winkler in Dogern.
