Die SPD-Landtagsabgeordneten Alfred Winkler und Rainer Stickelberger sowie die SPD-Kreisvorsitzenden Rita Schwarzelühr-Sutter und Gritli Hundorf kritisieren den beabsichtigten Stellenabbau der EnBW bei der Tochter Energiedienst Rheinfelden/Laufenburg.
„Wir haben kein Verständnis dafür, dass die von der EnBW aufgekaufte Tochter Energiedienst für die Managementfehler der Mutter herhalten soll“, so die beiden Landtagsabgeordneten.
Vor allem der zeitliche Zusammenhang mit dem Besuch von EnBW-Chef Claassen in Rheinfelden vor einigen Tagen und der Ankündigung des Stellenabbaus von fast 1/3 der Belegschaft verwundert besonders die Regionalpolitiker: Kein Wort vom Stellenabbau war da zu hören, obschon Millionen von EURO an Zuschüssen vom Staat zur Verwirklichung des Projekts Neubau Rheinfelden gebraucht werden. „Für diesen Zuschuss haben sich vor allem auch unsere kommunalen Mandatsträger und Politiker vehement eingesetzt. Nun erfahren sie nachträglich vom Stellenabbau aus den Medien“, so die beiden Vorsitzenden der SPD-Kreisverbände Waldshut und Lörrach.
Der abgemilderte Arbeitsplatzabbau durch die angekündigten Frühpensionierungen darf über das Problem nicht hinwegtäuschen: „Auch sozial verträglich abgebaute Arbeitsplätze fehlen als Arbeitsplätze in der Region, und zwar auf Dauer“, kritisiert Alfred Winkler.
Dass der Energiedienst ein Sanierungsfall ist, scheint für die Abgeordneten unverständlich. Sie haben den Verdacht, dass EnBW als Konzern den Energiedienst entgegen früheren Meldungen als Sanierungsfall erklärt, um Schulden des Konzerns abzubauen.
Die EnBW und deren Tochter Energiedienst Rheinfelden/Laufenburg sind aufgefordert, den geplanten Stellenabbau nochmals zu überprüfen und vorher Betriebsergebnisse auf den Tisch zu legen. Ganz besonders aber sind auch die regionalen Interessen des Arbeitsmarktes zu berücksichtigen, denn von der Kundschaft dieser Region erwirtschaftet das Unternehmen ihren Ertrag.
